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Diabetesmanagement: Therapiedaten dokumentieren und auswerten
Diabetesmanagement: Therapiedaten dokumentieren und auswerten
Zu einer guten Stoffwechseleinstellung gehört es, die Diabetestherapie regelmäßig anzupassen. Voraussetzung dafür ist eine kontinuierliche Dokumentation der Therapiedaten, denn nur sie gibt den notwendigen Überblick über die Stoffwechsellage.
Diabetestherapie: Basisdaten sind wichtig
Auf den ersten Blick scheint die Messung des Blutzuckers nur eine Momentaufnahme zu sein. Setzt man jedoch wie bei einem Puzzle all die einzelnen Werte über Tage und Wochen zusammen, ergibt sich daraus ein Gesamtbild der Stoffwechseleinstellung. Beeinflusst wird sie von weiteren Puzzleteilen, die man für die Therapieentscheidung kennen muss: Basalinsulinmenge, Bolusgaben, aufgenommene BE bzw. KE und besondere Ereignisse wie Sport, Stress, Krankheit oder der Wechsel des Infusionssets bei Insulinpumpen-Trägern.
Wenn Sie alle drei Monate mit Ihrem Arzt über die Diabetestherapie sprechen, kommen da leicht ein paar Tausend Puzzleteile zusammen, die zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden müssen. Selbst wenn Sie die Werte regelmäßig im Diabetes-Tagebuch notieren, ist der Überblick schwierig. Und Hand aufs Herz: Wer macht das schon? Schließlich kostet der Diabetes an sich schon genug Zeit. Wer will da noch immer all die Werte aufschreiben? Praktischerweise gibt es eine Reihe neuer Technologien zum elektronischen Datenmanagement. Ob Blutzuckermessgerät, CGM- oder Pumpensystem, die meisten lassen sich heutzutage mit einer App verbinden oder bieten selbst eine Auslesesoftware mit verschiedenen Analysemöglichkeiten.
Langzeitwerte erlauben Rückschlüsse auf die Therapie
Die Auswertung mittels Auslesegerät oder Software ermöglicht Ihnen, auch zwischen den Arztbesuchen einen Überblick über die Qualität Ihrer Stoffwechseleinstellung zu bekommen. Und für Ihren Arzt ist sie die Basis einer sicheren Therapieentscheidung. In vielen Arztpraxen hat das elektronische Tagebuch deshalb längst Einzug gehalten. Es ist keine Seltenheit mehr, dass die Arzthelferin nach dem Blutzucker-Messgerät, dem CGM-System und / oder der Insulinpumpe fragt, um die Daten vor dem Arztgespräch auszulesen. Per Knopfdruck kann der Arzt dann später alle relevanten Daten nach seinen Wünschen selektieren. Zum Beispiel Basal- und Bolusgaben übereinanderlegen. Oder sich den Verlauf des Mittelwerts der vergangenen Wochen anzeigen lassen. Wenn man dies in einer Grafik vor Augen hat, lassen sich die Zusammenhänge zwischen den Glukosedaten und den Faktoren, die diese beeinflussen, viel besser erkennen und verstehen.
Der HbA1c-Wert allein sagt nicht viel aus
Um die Qualität der Stoffwechseleinstellung zu beurteilen, reicht die Messung des HbA1c-Wertes nicht aus. Er zeigt lediglich den Durchschnitt des Blutzuckerverlaufes der vergangenen sechs bis acht Wochen. Was er nicht zeigt:
Wie stark schwankt der Blutzucker? Jemand mit stark schwankenden Werten kann einen ebenso niedrigen HbA1c-Wert haben wie ein Diabetiker mit stabilen und guten Blutzuckerwerten. Denn wenn der Blutzucker häufig hoch ist, kann durch häufige niedrige Werte bis hin zur Hypoglykämie im Durchschnitt ausgeglichen sein.
Aus diesem Grund ist mittlerweile auch die sogenannte Time in Range, die Zeit im Zielbereich, ein wesentlicher Bestandteil der Diabetestherapie. Hier kann sehr viel besser auf Glukose-Schwankungen geachtet werden.
Aus zahlreichen Studien ist inzwischen bekannt, dass stark schwankende Blutzuckerwerte mit einem deutlich erhöhten Risiko für Folgeerkrankungen einhergehen. Für den Arzt und auch für Sie ist es also wichtig, „Ausreißer“ bzw. typische Muster im Blutzuckerverlauf anhand von Einzelwerten zu identifizieren. Sind die Werte häufig zu einer bestimmten Tageszeit zu niedrig oder hoch? Wie verhält sich der Blutzucker nach den Mahlzeiten und nach dem Sport? Diese Fragen sind entscheidend für eine gute Diabeteseinstellung. Wer die Therapiedaten nicht regelmäßig dokumentiert, wird keine Antworten darauf erhalten. Vor allem wenn die Stoffwechsellage unbefriedigend ist, kann man der Ursache nur auf den Grund gehen, wenn die Dokumentation stimmt und die Daten analysiert und interpretiert werden.
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